Ch.undWolfgang
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| Thema: F_Texte Mi Feb 18 2009, 10:25 | |
| Oberharzer Wörterbuch Text__ 8_10_11_12_138) Stichwort „Kugelblitz“ (Bei Kulturarbeiten) Meine Großmutter erzählte: "Wir hatten bei einem Gewitter in einer Köhlerhütte Schutz gesucht und ein kleines Feuerchen entfacht, als ein Kugelblitz durch den offenen Zugang rasch ins Feuer rollte und von dort senkrecht nach oben, den überdeckten Rauchabzug zertrümmerte und nach draußen verschwand. Abgesehen vom einem fürchterlichen Schreck, ist dabei niemandem etwas passiert". 10) Stichwort „Kummet“ Vor dem Anspannen muss dem Pferde das Kummet und das übrige Geschirr aufgelegt werden. Wenn der Futtersack gefüllt an den Wagen gehängt und das notwendige Werkzeug aufgeladen ist, kann die Bremse gelöst und die Wagenfahrt mit "Hüh" begonnen werden. 11) Stichwort „Spielzeug“ Wir hatten als Kinder einfache Spielsachen, die wir uns oftmals selbst hergestellt haben. Ein altes Kinderwagenrad wurde zum Beispiel in ein Schieberad umfunktioniert. In die Achse des Rades wurde ein Holzpflock eingetrieben, in den wiederum ein stärkerer Nagel hineingeschlagen wurde. Der Nagelkopf war wichtig, um ein Abrutschen des Schiebeholzes zu verhindern. 12) Stichwort „Stuken“ In den Nachkriegszeiten wurden auf den von den Siegermächten abgeholzten Wald-flächen Stuken für die Feuerholzgewinnung an Bedürftige verkauft. Manchmal wurden die Stuken auch gesprengt. Die Holzwerbung war eine schwere Arbeit. 13) Stichwort „stöpseln“ Früher wurden Heidelbeeren für die Winterzeit in Flaschen konserviert. Die Flaschen wurden mit gekochten heißen Heidelbeeren gefüllt und zugestöpselt. Es ist oft passiert, dass ein Stöpsel durch den Innendruck herausgepresst wurde und sich der Inhalt in der Küche gleichmäßig verteilt hat. 8) Stichwort „Kuhchlblitz“: Karl-Heinrich Weidemeier, Bergstadt Sankt Andreasberg Mänê Grussêmuttr vrzehltê: „Mr hottn bei änn Gêwittr in ähnêr Keht Schutz gêsuchcht un ä klä Feiêrle in Flochch gêbracht, wie ä Kuhchlblitz dorrich dr Tiehr rasch in Feiêr rollte, von dortn nohch uhm dann iewêrdecktn Rahchobzuhk wackriss un nohch haußn vrschwand. De Leit, diedê rundim såhzn, håhn änn farchtrling Schreck, owr sist nischt wättr obgêkrähng.
10) Stichwort „Kummet“ Harry Riedel, Bergstadt Sankt Andreasberg Vorrn Åhnschpannê muss dn Pfahr es Kummêt un es iewêrichê Gêscharr aufgêlehcht warn. Wenn dr Futtrsack vullgêmacht un an dn Wohng åhngêhängt is, es nuhtwennichê Gêzäh offn Wohng leit, denn kann dê Brams lusgêkrecklt warn un dê Fåhrt mit "Hieh" lusgiehn.
11) Stichwort „Spielzeich“ Harry Riedel, Bergstadt St. Andreasberg Wie mir Kinnr wårn, hottn mr mehrschtns bluhß ähnfachês Schpielzeich. Mehrschtntähls håhn mr sich dann Schpielkråm sallêwêr zêsammêgêbaut. Aus änn altn Kinnrwohngrohd wuhr ä Schiewêrohd gêbaut. In dr Achs vun dann Rohd wuhr ä Holsflock neingêwemmt un dortn ä gahtlichr Nåêl neingêschlåhn. Dr Nåêlkopp war wichtich, doss dê Ehch, diedê dodrzu nehtich wår, nett wackrutschtê.
12) Stichwort „Schtuhken“ Anneliese Dietrich, Bergstadt Sankt Andreasberg In dê Nohchkriechszeitn wuhrn off dê Haiflächn, diedê dê Timbrkontroll hintrlohsn hottê, Schtuhkn for Feiêrhols vrkähft. Mannichsmol wuhrn dê Schtuhkn ahch gêschprengt. Es wår nê Sauarrêbt aus Schtuhkn Feierhols zê machn.
13) Stichwort „schtepseln“ Anneliese Dietrich, Bergstadt Sankt Andreasberg Friehr wuhrn dê Hähdlbäär forrn Wintr hähß in Flaschn gêfillt un zugêschtepslt. Es is eftêrsch viergêkummê, doss sich in dr Flasch dê Gähstêr rehchtn un dn Schtepsl nausdricktn. Dr Hähdlbäärbräh vrtählte sich denn glähchmaßich in der Kich.
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