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 Q_ Eau de Cologne

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Ch.undWolfgang

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BeitragThema: Q_ Eau de Cologne   Q_ Eau de Cologne EmptyFr Apr 03 2009, 13:50

Q_ Eau de Cologne Garten13




Erzählung Von Hilde Scheddin-Clages -Sankt Andreasberg- 37)

Es riecht nach Eau dê Cologne.
Kürzlich bin ich mit unserem Hund über die Kuppe gegangen, als mir so eine unver-gessliche Duftnote von früher in die Nase kam. Das Aroma stimmte möglicherweise nicht ganz, aber ich konnte den Hund gerade noch festhalten, der sich am liebsten in dem Dreck gewälzt hätte und ich sagte laut: “Pfui, das stinkt!” Weiter kam ich nicht, denn ich hatte mit einem Mal meine Großmutter leibhafig vor den Augen, wie sie mit der Bäderwandschürze auf der Diele stand und zu mir sagte: “Was heißt denn hier es stinkt? Es riecht nach Eau de Cologne!”

Es gab früher Tage, darauf freute man sich das ganze Jahr: Auf das Osterfeuer, wenn die Kühe das erste Mal austrieben, auf das Johannisfest und auf viele andere.
Der Eau de Cologne-Tag gehörte nicht dazu. Nein, er war das Gegenteil davon. Es war ein Tag zum Ausreißen. Ich glaube, die alten Harzer wissen schon wovon ich spreche, natürlich vom Plumsklosett-Ausfahren.
Ein- oder zweimal im Jahr kam der Kaiser Adolf mit Pferd und Wagen. Das kündigte sich bereits ein paar Tage vorher an. Bei uns zu Hause immer in der gleichen Reihenfolge: “Heinrich, sieh doch einmal nach, ob wir noch genug Kupfervitriol im Haus haben und hole die Jauche-Schöpfkelle (aus Holz) vom Boden und stelle sie ins Wasser. Bringe die alten Säcke mit, sie liegen auf der Futterkiste, wir müssen damit die Diele auslegen, und die alten Eimer musst du auch mitbringen.
Und zu mir hieß es: “Kleines, lauf zum Schwalbenherd und sage der Tante Anna, sie soll morgen Nachmittag runterkommen, der Jauchewagen kommt.”

Einen Vorgeschmack auf den nächsten Tag bekam man schon, wenn der Großvater die Klosettklappe aufmachte, Wasser und Kupfervitriol hineinschüttete und den ganzen Inhalt umrührte.
Ein fürchterlicher Gestank zog durchs ganze Haus, der sich aber meistenteils nach ein oder zwei Tagen, wenn die Diele mit Schmierseife gewischt war, auch wieder verzogen hatte, wenn nicht unvorhergesehene Umstände eintraten.
Von einem solchen Pech will ich hier erzählen.

Der Jauchewagen stand vor der Tür, der Adolf Kaiser wartete schon oben auf der kleinen Treppe, um die vollen Eimer in das Jauchefass zu schütten. Die Haustür stand sperrangelweit offen und unsere weißbunte Katze namens Lorchen sonnte sich vor der Schwelle auf der Diele. Mein Großvater füllte auf dem Hof mit dem Jaucheschöpfer die Eimer voll und meine Mutter schleppte die ersten beiden hinaus.
Die Katze, von dem ungewohnten Treiben auf der Diele irritiert, flüchtete in die dunkle Ecke hinter der Mitteltür. Bevor sich die Katze von dem Schreck erholen konnte, kam meine Tante Anna mit zwei vollen Eimern in den Händen auf sie zu.
Das war zuviel für Lorchen!
Man weiß ja nicht, was eine Katze denkt, aber sie fühlte sich wohl von diesem Eimergeschwenke stark bedroht, sprang erschreckt vor und gab meiner Tante mit den Krallen zwei kräftige Hiebe ans Bein. Tante Anna, schon immer ein wenig ängstlich und schreckhaft, schrie laut auf, wich zur Seite aus, wobei die Eau de Cologne-Brühe überschwappte und sich über den Fußboden verteilte, gerade dort hin, wo keine Säcke mehr lagen, wo die Ritzen zwischen den Dielen am größten waren und auch noch das Loch für das eiserne Ausgussrohr durch die Dielung ging. Pfui, solch eine Schweinerei - und keiner hatte Zeit, aufzuwischen; es musste ja weitergehen.
Es hat damals sehr lange gedauert, bis der Eau de Cologne-Geruch wieder ganz aus dem Haus verschwunden war. Der einzige Nutznießer dieses Malheurs, dem der anhaltene “Duft” nichts ausgemacht, im Gegenteil sogar Freude gebracht hat, das ist mein Groß-vater gewesen. Bis zu diesem Tag gab es andauernd Ärger, wenn er im Hause rauchte, nun ging er schon morgens pfeifend durch das Haus, setzte sich mit seinem kleinen Stühlchen auf die Diele und paffte genüsslich wochenlang seinen schwarzen starken Tabak, den ihm meine Großmutter eigens bewilligt hatte. Herrliche Zeiten waren für ihn angebrochen.


Q_ Eau de Cologne Jauche11



Vrzehlich:
Es reicht nohch Ottêkollonjê Hilde Scheddin-Clages, Bergstadt Sankt Andreasberg

Neilich binnich mit unnêrn Hund iewêr dr Kupp gêgangê, wie mr su änê unvrgasslichê Duftnoht von friehr in dr Nohs kåm. Es Aromå schtimmtê vrlechcht nett gans, owr ichê kunntê dn Hund gêrohd noch festêhaltn, dardê sich an liebstn in dar Schmähr gewelsêrt hätte un såhte laut: “Pfutichåhn, dos schtinkt!” Wättr kåm ichê nett, denn ich hottê mit ähnmol mänê Gruhßêmuttr leibhaftich vorr dê Ahng, wiesê mit dr Bahdrwandscharz off dr Dahl schtand un zu mr såhtê: “ Wos hähßt denn hie es schtinkt? Es reicht nohch Ottêkolonjê!”
Es goh friehr Tohchê, do frähtê mr sich es gansê Jåhr droffê: Offn Uhstrfeiêr, wenn dê Kieh es arschtê Mol austriem, offn Johhani un off vielê annêrê.
Dr Ottêkolonjêtohk hährte nett dodrzu. Nä, har wår es Gehngtähl dodrvon. Es wår ä Tohk, zun Schtifftngiehn.
Ichê glähb, dê altn Hårzr wissn all wudrvun dossich schprach, natierlich von dn Suhdlausfåhrn.
Ä- owr zwämol in Jåhr kåm dr Kähsr Ådl mit Pfahr un Wohng. Dos kinnichtê sich all ä påår Tohch vorrhar åhn. Bei uns drhämm immr in darsallem Rehngfollich: “Heinrich guck dochêmol, ebb mr noch genunk Kupprvitrêjohl in Haus håhn un lang dn Suhdlscheppr von Buhdn un schtell nê in Wassr. Bräng dê altn Säck mit, sê lieng off dr Futtrkist, mr missn dê Dahl dodrmit auslehng, un dê altn Emmr musstê ah mitbrängê.
Un zê mir huhßês: “Klähnês, lahf nohch dn Schwallêmhahrd un såh dr Tantê Annå, sê soll morring Nammittohk robkummê, dr Sudlwohng kimmt.”

Änn Viergêschmack off dn nahchstn Tohk krähch mr all, wenn dr Gruhßêvohtr dê Abbeeklapp aufmachtê, Wassr un Kupprvitrêjohl neinschittê un dann gansn Kråm imriehrtê.
Ä dehngtêr Gêschtank zuhch dorring gansn Haus, darde owr mehrschtntähls nohch änn owr zwä Tohch, wenn dê Dahl mit Schmiersähf gewischt wår, sich ah wiedr vrzuhng hottê, wenn nett unvorrhargêsahnê Imschtänd ähntråhtn.

Von su änn Pach willich hie nu vrzehln.
Dr Suhdlwohng schtand vorr dr Tiehr, dr Ådl all uhm offn Treppl, im dê vulln Emmr in dn Fass zê schittn. Dê Haustiehr schtand schparranglwäht offê un unnêrê weißbuntê Katz, es Lorchen, sunntê sich vor dr Schwell off dr Dahl. Mei Gruhßêvohtr filltê offn Hoff mittn Suhdlscheppr dê Emmr vull un mähnê Muttr schlepptê dê arschtn bähdn naus.
Dê Katz von dann ungêwuhntn Treim off dr Dahl irrêtiert, flichtê nohch dr dunkln Eck hintr dr Mittltiehr. Vorrehr dossich dê Katz vun dann Schreck arhuhln kunntê, kåm mähnê Tantê Annå mit zwä vullê Emmr in dê Händ offr zu.
Dos wår zêviel forrn Lorchen!

Mr wess ju nett, wos nê Katz denkt, owr sê fiehltê sich wull von dissn Emmrgêschwenk wissê bêdruht, schprang vrschreckt vier un goh mähnêr Tantê mittê Kralln zwäh bahrn Hiewê an dê Bähn. Tantê Annå, suwêsu dehngt ängstlich un schreckhaft, toht änn Schreiêrz un änn Schprunk nohch dr Seit, wudrbeiêr dê Ottêkolonjêbrieh iewêr-schwapptê un sich iewêrn Fußbuhdn wackmachtê gêrohd dortnhin, wu känê Säck meh lohng, wu dê Ritzn an gresstn wårn un ahch noch es Loch for dann eisêrnê Ausgussruhr dorrich dê Brattr gäng. Igittêgitt, su änê Schweinêräh - un känêr hott Zeit aufzêwischen- es musstê ju wättrgiehn.
Es hot domols lank gêdauêrt bis dr Ottêkolonjêgêruch wiedr gans ausn Haus vrschwun-dn wår.
Dr änzichê Nutznießr vun dissm Mallehr, dann dar åhnhaltndê “Duft” nischt ausgêmacht, in Gehngtähl sêgår Frähd gêbracht hot, dos is mei Gruhßêvohtr gêwahsn. Bis zu dissn Tohk hottr dauêrnd Arrichr gêhatt, wenn har in Haus gêrahcht hot. Nu gäng har all morrings pfeifnd dorring Haus, setzte sich mit sänn klänn Schtiehling off dr Dahl un pafftê gênisslich wochnlank sänn schwarzn, schtarkn Towack, dann mänê Gruhßêmuttr expree in dissn bêsunnêrn Fall nê nu ähngs bêwillicht hottê. Harrlichê Zeitn wårn forrnê åhngêbrochn





Zuletzt von Ch.&Wolfgang am So Jun 27 2010, 23:34 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Q_ Eau de Cologne   Q_ Eau de Cologne EmptyFr Apr 03 2009, 14:13

Was haben wir es doch gut heute!!!! Herrliche Geschichte!

Gucken denn Scheddins eigentlich auch ins Harzfuchs Forum???????????????????
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der Oderberger

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der Oderberger

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BeitragThema: Re: Q_ Eau de Cologne   Q_ Eau de Cologne EmptyMo Apr 06 2009, 06:27

wenn die Hilde mal reinschaut,
ein HARZlichen Gruß vom
Oderberger
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Ch.undWolfgang

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Ch.undWolfgang

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BeitragThema: Re: Q_ Eau de Cologne   Q_ Eau de Cologne EmptyDi Apr 07 2009, 20:47

Embarassed Hallo Martina,

Nein, Frau Scheddin kann es nicht sehen, sie hat keinen PC. Sie freut sich aber das Ihre Beiträge Zuspruch finden und hat auch noch was für uns.

Hallo Jürgen,

ich habe mit Hilde telefoniert und Grüße bestellt.Sie konnte sich noch an Dich erinnern und lässt wieder grüßen.
Hin und wieder sehen wir uns, dann wird öfter von Ihrer Zeit als Lehrerin gesprochen.( was wir für Streiche ausgeheckt hätten. )

Embarassed Twisted Evil

Liebe Grüße

Christa
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BeitragThema: Re: Q_ Eau de Cologne   Q_ Eau de Cologne Empty

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