Goslar
Falsche Garage freigeschaufelt, Schloss aufgebohrt





14.02.2010




GOSLAR. Am Samstag meldete sich ein Goslarer bei der
Polizeiinspektion und teilte mit, dass er zuvor im Schweiße seines
Angesichts die Zufahrt seiner Garage innerhalb eines Garagenhofes von
den winterlichen Schneemassen befreit habe. Als er nun das Garagentor
öffnen wollte, habe es Probleme mit dem Schlüssel gegeben, der nicht so
richtig passen wollte.
Handwerklich begabt, bohrte er das Schloss kurzerhand auf. Dann
fiel sein Blick in das Innere der Garage, darin stand zwar ein Auto,
aber nicht sein Pkw. Der Grund: Beim Zählen der Tore auf dem Weg zu
seiner Garage hatte ein Garagentor offen gestanden, dadurch habe er
diese Garage unterschlagen und sei bei der Nachbargarage gelandet.Über
die Polizei konnten nun die Betroffenen zusammengeführt werden, der
„Übeltäter“ übergab seinem Nachbarn die geräumte Einfahrt und drei
Schlüssel für das inzwischen noch eingebaute neue Schloss.
Co. Goslarsche Zeitung

Das habe ich heute im Radio gehört!
Peinlich für ihn, hat ja aber nett reagiert!

Ich hatte neulich ein Erlebnis der unschönen Art:
Ich habe auf einem "öffentlichen Parkplatz" iin Sankt Andreasberg einen freien Platz belegt. (Keine reservierten Parkplätze oder zu Wohnhäusern gehörende!) - also eigentlich ein ganz normales Verhalten.
Ich bin dann aber derart von jemanden, der gerade mit seinem Auto dazukam, als ich ausstieg, angepöbelt worden (..."weil er nun 10 Tage lang den Parkplatz freigeschaufelt hatte"...), daß mir erst die Worte fehlten und als ich dann auf ihn zugegangen bin, um ihm anzubieten, einen anderen Parkplatz (alle nebendran waren noch frei!!!) zu nehmen, weil dieser mir wirklich nicht wichtig war und ich auch nicht lange dort bleiben wollte, hat er mich fast noch "über den Haufen gefahren" und weiterhin angeschrieen - mich überhaupt nicht zu Wort kommen lassen.


Der WOLLTE sich aufregen und ich hatte ihm wohl nun eine Gelegenheit gegeben.
Mannomann - auf solche "Neubürger" hier im Sankt könnte ich aber ehrlich gesagt, gut verzichten!!!
Naja, man trifft sich ja bekanntlich zweimal im Leben! Ich bin gespannt!

kuckuck schrieb:

Der WOLLTE sich aufregen und ich hatte ihm wohl nun eine Gelegenheit gegeben.
Mannomann - auf solche "Neubürger" hier im Sankt könnte ich aber ehrlich gesagt, gut verzichten!!!
Naja, man trifft sich ja bekanntlich zweimal im Leben! Ich bin gespannt!

Hallo Martina,

etwas ähnliches habe ich diesen Winter auch schon erlebt.
Wir parken ein Fahrzeug immer am Marktplatz auf den öffentlichen Parkplätzen.
Da ist in letzter Zeit, besonders wenn Dachdeckerschüler da sind, immer Parkplatzmangel (zumindest an freigeschaufelten) nach 17.00 Uhr. Da bin ich sogar schon von Urlaubern únd Dachdeckern angesprochen worden --> sollte da einen Platz wieder räumen, da man "nur kurz einkaufen war". Aber wie viele Plätze wir Andrasberger uns freimachen und die dann von anderen genutzt werden sieht keiner.....

Was mir dabei aber besonders aufgefallen ist, ist die stattgefundene Senkung der Toleranzgrenze. Man kann nicht mehr "normal" mit den Leuten reden, sofort wird es laut und Kompromisbereitschaft gibt es nicht mehr. Eigentlich Schade.

Also muß ich doch irgendwann ernsthaft nach einer Garade dort suchen.....

Dieses Parkplatzproblem ist uralt. Wir wohnten in den 60er Jahren am Instanzenweg. An einem schönen Winterwochenende trauten wir uns mit dem Auto nicht raus, denn es konnte passieren, daß die Zufahrt auf beiden Seiten zugeparkt war. Und auch damals gab es schon sehr aggresive Autofahrer und die Polizei war im Dauereisatz.
Uwe

UR schrieb:

Dieses Parkplatzproblem ist uralt. Wir wohnten in den 60er Jahren am Instanzenweg. An einem schönen Winterwochenende trauten wir uns mit dem Auto nicht raus, denn es konnte passieren, daß die Zufahrt auf beiden Seiten zugeparkt war. Und auch damals gab es schon sehr aggresive Autofahrer und die Polizei war im Dauereisatz.
Uwe

Hallo Uwe,

kannst Du mir bitte interessehalber sagen, wo der Instanzenweg war oder ist?
Kann das irgendwie nicht zuordnen.

Schönen Tag.

idefix schrieb:

UR schrieb:

Dieses Parkplatzproblem ist uralt. Wir wohnten in den 60er Jahren am Instanzenweg. An einem schönen Winterwochenende trauten wir uns mit dem Auto nicht raus, denn es konnte passieren, daß die Zufahrt auf beiden Seiten zugeparkt war. Und auch damals gab es schon sehr aggresive Autofahrer und die Polizei war im Dauereisatz.
Uwe

Hallo Uwe,

kannst Du mir bitte interessehalber sagen, wo der Instanzenweg war oder ist?
Kann das irgendwie nicht zuordnen.

Schönen Tag.

Ich habe mit Absicht Instanzenweg geschrieben, weil ich wissen wolte, ob noch jemand diesen Begriff kennt. Instanzenweg wurde im Volksmund früher der Glück Auf Weg genannt.
Und hier gleich die Geschichte dazu:
Es muß so um 1900 gewesen sein, da gab es in St.A. einen KLempner Tenkner, der wollte sich am Glück Auf Weg ein Haus bauen. Da in der damaligen Zeit die großte Gefahr für die Häuser Feuer war und hierbei Gewitter eine große Rolle spielten, wollte er sein Haus mit einem Blechdach versehen.
Doch dies ließ die Bauordnung nicht zu und wurde von der Verwaltung abgelehnt. Dieser Herr Trenkner klagte nur durch alle Instanzen bis zum obersten Gerichtshof, um seinen Willen durch zu setzen und er bekam am Ende auch recht. Deshaslb war der Glück Auf Weg anschließend im Volkmund der Inatanzenweg. In dem Haus wohnte zuletzt Fam Habenicht. Ob das Haus noch ein Blechdach hat ist mir nicht bekannt.

Gruß Uwe

Ein interessanter Thread ist hier entstanden.
Erst eine tolle Wintergeschichte zum Schmunzeln....
Dann Erfahrungsberichte (wenn auch weniger schöne)
und zum bisherigen Schluss ein bisschen Harzer Geschichte...

Macht echt Spaß hier im Harzfuchs durchs Geschehen zu Stöbern!

Hatte ich auch noch nichts von gehört - vom Instanzenweg.
Ist wohl sowas, wie die Känguruhsiedlung in Braunlage (große Sprünge machen, aber nichts im Sack haben..)

Der Begriff Instanzenweg war mir schon geläufig, ohne das ich hätte sagen können, um welche Straße es sich hierbei handelt. Ich wollte meinen Vater gelegentlich danach befragen, sehe ihn aber nur selten. Werde das mal im Hinterkopf behalten, ob er die Geschichte bestätigen kann.
Google gibt darüber keine Auskunft.

Ja glaubt ihr denn ich erzähle euch Märchen? Das ist ja ein dicker Hund!
Ich selbst habe ca 10 Jahre in diesem Haus gelebt und kannte auch die Nachkommen des Herrn Trenkner noch. Und glaubt mir, jedes Gewitter mit Hagel höre ich heute noch. Denn der Gewittergott hat nicht nur gegrollt, er hat auch noch getrommelt. Aber es söllte noch ein paar alte Andreasberger geben, die diese Geschichte kennen. (Echte Andreasberger)
Gruß Uwe

Hallo Harzmanni,
in den 50ziger Jahren war die Bezeichnung "Instanzenweg" statt dem offiziellen Namen Glückaufweg, durchaus gebräuchlich.

Vom wirklich echten Annerschbarriger
ein herzliches Glückauf

Wolfgang

Hallo Uwe,

vielen Dank für die ausführliche Antwort und Gruß nach Sieber.

Hallo UR, dass sollte kein Mißtrauen sein, vielmehr wollte ich zum Asdruck bringen, das ich meinen Vater befragen will, ob er diese Geschichte auch kennt. Wurde von mir vieleicht etwas unglücklich zum Ausdruck gebracht.
Aber als echter Annerschbarriger bezeichne ich mich auch, immerhin wohnte ich von 1958 bis 1978, mit einer kleinen Unterbrechung 1974 - 76 im Sankt.

UR schrieb:

Ja glaubt ihr denn ich erzähle euch Märchen? Das ist ja ein dicker Hund!
Ich selbst habe ca 10 Jahre in diesem Haus gelebt und kannte auch die Nachkommen des Herrn Trenkner noch. Und glaubt mir, jedes Gewitter mit Hagel höre ich heute noch. Denn der Gewittergott hat nicht nur gegrollt, er hat auch noch getrommelt. Aber es söllte noch ein paar alte Andreasberger geben, die diese Geschichte kennen. (Echte Andreasberger)
Gruß Uwe

Was heißt denn IHR und EUCH??????????????
Ich habe nur meinen Senf dazu gegeben, weil es wohl anderenorts bestimmt auch viele ähnliche Geschichten gibt, mir aber spontan nur die Känguruhsiedlung einfiel.

Ach wie ist das schön!
Was man alles so aus einen Instanzenweg machen kann. Den alten Trenkner würde es sicher freuen, daß man heute noch über seinen Behördenkrieg
redet.
Aber es war auch eine Begebenheit, die in der damaligen Zeit (Kaiserzeit) sehr viel Beachtung fand. Denn es war zu der Zeit doch sehr mutig, sich
gegen einen Behördlichen Beschluß zu stellen. Und auch sehr aufwendig, wenn man bedenkt, daß das höchste Gericht wohl in Berlin war und eine
Reise dorthin ohne ICE Auto usw. nicht einfach war.
In den neuen Bundesländern hätte man aus dieser Geschichte sicher schon etwas gemacht. Z.B ein Museum, und an den Haus hätte man längst
ein Schild angebracht: Hier wohnte der Herr Trenkner der Anno ??? den St.Andreasberger Beamten das Fürchten gelehrt hat.
Aber das Geschichtsbewußtsein ist in Andreasberg genau so verkümmert, wie in Sieber. Ich finde das bedauerlich. Aber ein Rezept dafür, wie man
das ändern könnte habe ich auch nicht.

Harzmanni, etwas zu den echten Andreasberger.
Ich finde es gut, daß du dich als echten Andreasberger fühlst und ich hoffe auch, daß gerade durch dieses Forum dies noch mehr tun.
Aber es gab Zeiten, da wurde man Andreasberger frühestens in der zweiten Generation. Als kleines Beispiel: Ich wollte mit 13 Jahren in den
Heimatbund eintreten. Mein Antrag wurde abgelehnt, weil ich kein echter Andreasberger war. Der Andreasberger Stammbaum meiner Eltern war offebar nicht lang genug.
Als echte Andreasberger meinte ich die geborenen Andreasberger, die mit diesen alten Geschichten noch vertraut sind- Ich wollte niemand ausgenzen.

Gruß Uwe.